Wir alle wissen, dass es im ganzen TANÁCH Menschen gegeben hat, die Elohím sehr nahe waren: Moschéh, Daniel, Ióv… doch nur einer von ihnen wurde „Freund Elohíms“ genannt (Iaaqóv/ Jak.2,23) und das war Avrahám, die Hauptfigur in dieser Parascháh. Würde es Ihnen gefallen, Elohíms Freund zu sein? Welche Bedingungen gehören dazu und was bedeutet es, Freund Elohíms zu sein? Viele messianische Juden fragen sich gar, ob das überhaupt möglich ist.
Diese Frage ist mit einem nachdrücklichen Ja zu beantworten. Natürlich! Es war möglich in den Zeiten Avraháms und in den Zeiten des Propheten Schmúel (Samuel) und in den Zeiten des Propheten Daniel, genauso wie heute, in den letzten Zeiten/ Iomím ha’Qétz.
Wie wird man ein Freund Elohíms?
1. Es beginnt mit Hunger, mit einem Sehnen, den Schöpfer kennen zu lernen, welcher alle Hindernisse überwindet. Es gibt weltweit einen Hunger, der sich oft im New Age (dem alten Okultismus mit elegantem Namen) kanalisiert oder in falschen Religionen, die nicht den wahren und einzigen Elohím und den einzigen Messias (den Elohím Israels und den Messias Israels) anbeten. Es geht nicht darum, diese Menschen zu kritisieren, sondern zu verstehen, dass es Teil dieses Hungers ist, der schon in der Toráh angekündigt wird: „Hunger, nicht nach Brot und Durst, nicht nach Wasser, sondern danach, das Wort Adonáis zu hören“ (Amos 8,11). Dieses „das Wort Adonáis zu hören“ bringt wiederum einen anderen Hunger, kostbarer als der erste, nämlich: Hunger, die Stimme Adonáis, des Schöpfers der Toráh zu hören.
2. Wir müssen bereit sein, den Preis zu zahlen. Alles hat einen Preis, ganz besonders die geistlichen Dinge! Der Preis kann einschließen, dass man uns aus der Gemeinde ausschließt, wir einsam werden, von den uns Umgebenden nicht verstanden werden, bis hin zu plötzlichen Reibereien und Problemen in der Familie oder am Arbeitsplatz, die wir vor unserer Entscheidung für unser geistliches Leben nicht hatten und uns nicht hätten vorgestellen können. Der Preis kann auch einschließen, die Ambition aufzugeben, in unserer Gemeinde herauszuragen, und uns das bisher unerreichbare Ziel zu setzen, ein Freund Adonáis, des Schöpfers des Universums zu werden.
3. Die Freundschaft mit Adonái durch Ieschúa in unserem Innern (in dieser Rangordnung sollten wir auch beten) beginnt mit der verbindlichen und unverrückbaren Verpflichtung gegenüber Adonái. Diese Verpflichtung wurde mit einem ewigen Bund mit Avrahám besiegelt. Auch wir sollten, wenn wir die Freundschaft mit Adonái anstreben, einen unzerbrechlichen, ewigen Bund mit Elohím schließen, der unsere Bestimmung für alle Ewigkeiten besiegeln wird. Und Elohím wird sich um den Rest kümmern. Teh./ Ps.23,3 „Er erquickt meine Seele, er leitet mich auf Pfaden des Geraden Weges um Seines Namens willen“, statt wie früher, aus Liebe zu den fleischlichen Gelüsten, auf den krummen Wegen unserer Umwelt zu wandeln. Er wird Opfer von uns verlangen, wie Er es von Avrahám verlangte. Vielleicht nicht unseren „Itzcháq“ (der geliebte Sohn Avraháms), aber doch andere „geliebte Söhne“, vielleicht unsere Anstellung, Hobbies oder gar die Familie. Sind wir bereit, um Seinetwillen unseren „Itzcháq“ zu opfern? „Berechnen wir die Kosten, bevor wir das Haus bauen“, wie Adonái in Ieschúa „gekleidet“ uns in Luk.14,28 rät.
Die Freundschaft mit Elohím bedeutet außerdem, Ihm zu vertrauen. Wir wissen nicht warum Er mit uns tut was Er tut, doch sollen wir Ihm vertrauen und glauben und in unserem Geist „wissen“, dass Er es zu unserem Besten tut. Und oft gibt Er uns gar keine Erklärungen dazu. 1987 sagte Er zu mir, dass wir die charismatische Gemeinde verlassen sollten, zu der wir als ganze Familie damals gingen, und eine neue Gemeinde eröffnen sollten. Ich, an die „christlichen Gemeinde-Modelle“ gewöhnt, fragte, ob ich einen Saal aufmachen sollte. Die Antwort war: „dein Haus wird der Versammlungsort sein“. Ich verstand nichts, gehorchte jedoch ohne wenn und aber. 1994 auf einer 14-tägigen Israel-Reise mit einer kleinen Gruppe unserer Gemeindemitglieder besuchten wir die Stadt Tzfát (im Norden Israels) und die Synagoge des Rabbiners José Caro (16. Jh). Als ich eintrat, blieb ich erstarrt stehen. Sie war genau wie die Gemeinde meines Hauses in Asunción, Paraguay! DIESELBE Anordnung der Stühle, alles! Ich handelte 1987 im Vertrauen auf Ihn, doch erst 1994 bekam ich die (wortlose) „Erklärung“: ich sollte eine Synagoge eröffnen, nicht eine Kirche. Dieser Wandel geschah jedoch physisch erst 1999, als die „Kirchengemeinde“ zur Synagoge - in meinem Haus - wurde, wie das bei Synagogen normal ist, die im Hause des Rabbiners gebaut werden und nicht in einem Saal.
„Denn was sagt die Schrift? Abraham aber glaubte Elohím, und es wurde ihm als Gerader Weg angerechnet“ (Röm.4,3). Warum? Weil Elohím sein Freund war und dieser wusste und darum seinem Freund vertraute.
4. Wir sollen unsere eigenen „geistlichen“ Pläne und Termine aufgeben und die Pläne und Termine Elohíms für unsere Synagoge in Erfahrung bringen, damit wir nicht ungewollt Seinen Zielen entgegen handeln. In unseren Gedanken meinen wir, den Willen Elohíms zu tun. Die Frage ist, ob das auch wirklich der Fall ist? Oder BLOCKIEREN wir womöglich Seinen Willen durch unsere Aktivitäten? Unsere Logik ist nicht Seine Logik und unsere „korrekte und heilige Art, Sein Werk zu tun“ ist nicht Seine (Iesh./ Jes.55,8). Also sollten wir vorsichtig sein, das eine nicht mit dem anderen zu verwechseln. Versammeln Sie oder Ihre Synagoge sich an den Wochentagen, die Ihnen selbst in den Sinn gekommen sind oder hat Elohím das so beschlossen? Lehren Sie was Ihnen selbst passt oder was Elohím Ihnen zu lehren aufträgt? All das ist ein Spiegelbild der Art freundschaftliche Beziehung, die der Rabbiner und jedes Mitglied mit Adonái hat. Wenn eine gute Beziehung besteht, ist alles in Ordnung/ be’Séder und alles geschieht nach Seinem und nicht unserem Willen. Doch wenn nicht, könnten Sie dem Willen Elohíms zuwider handeln! Wird in Ihrer Gemeinde die Art Musik gespielt, die dem Rabbiner gefällt oder die Elohím gefällt? Werden die Themen angesprochen und gelehrt, die jemand Bestimmtem oder der Mehrheit gefallen oder die Elohím möchte?
5. Wir sollen uns als Synagoge und als messianische Juden Jahr für Jahr mehr darum bemühen, mehr und mehr im Geist und nicht im Fleisch zu wandeln (Gal.5,16ff). In der geistlichen Welt geschehen in dieser Zeit große Dinge – und nicht alles sind gute Dinge – doch wir haben keine Ahnug von all dem! Andererseits haben viele unserer langjährigen Probleme ihren Ursprung in der geistlichen Welt, doch da uns das niemand gesagt hat, finden wir die Lösungen dazu nicht. Elohím ist Geist und wenn wir Sein Freund werden wollen, müssen wir auf Sein Niveau emporsteigen und nicht erwarten, dass Er Sein Niveau herunterschraubt zu unserem. Im Geist zu leben bedeutet größtenteil, in permanenter Kommunikation (hin und her) mit Adonái zu leben. So erfahren wir, was Ihm im Moment wichtig ist, was Er denkt und wünscht, für uns, für unsere messianische Synagoge, für das Land in dem wir leben etc.
6. Die Freundschaft mit Adonái verändert unsere Perspektive. Unsere Probleme werden kleiner und wir können sie besser verstehen, weil wir sie aus Seiner Sicht sehen und nicht aus menschlicher, fleischlicher Sicht. Alle messianischen Juden sind außerdem „Hebräer“ (Ivrím/ עִבְרִים/ der auf die andere Seite zog, wie Avrám, der den Jordan/ Jardén-Fluss überquerte). Israel ist nicht irgendeine geistliche Frau. Sie ist zu großen Dingen BESTIMMT. Der Feind/ ha’satán benutzt unsere Probleme und bläst sie auf vor unseren Augen, damit wir die großen Ziele Elohíms für uns aus dem Blick verlieren. Elohím hat für uns als Ivrím/ עִבְרִים große Aufgaben zu erfüllen in der geistlichen Welt, die auch die physische Welt beeinflussen werden.
Die Probleme verschwinden NICHT. Es ist unser Wahn mit ihnen und unsere Sicht, die sich verändert und es beginnt ein Verstehen der Ursachen und Absichten derselben. Und dann taucht der Ausweg für viele unserer chronischen Probleme auf.
7. Eine Freundschaft mit Elohím zu haben, bringt uns das Verstehen und Anwenden mit wahrer Leidenschaft, statt mechanisch, wie wir die Dinge Elohíms oft tun. Jüdische Anbetung und Tanz ist fundamental für unser geistliches Leben. Wenn wir beginnen, sie mehr und mehr zu praktizieren, werden wir Elohím gefallen, der uns von Seinem Thron aus sieht. Selbst wenn es uns schwer fällt, das zu glauben, Er erfreut sich an uns in Gesellschaft Seiner Freunde Avrahám, Moschéh, Davíd, Ieschaiáhu und aller anderen Propheten/ Neviím/ נֵבִיאִים.
8. Die Freundschaft mit Elohím bringt mit sich Seinen Rat und Seine Offenbarung, unser kostbarster Schatz. Wir können nichts mitnehmen in die Himmel als jenes, was Er uns offenbart und beigebracht hat. (Mischléi/ Sprüche 27,9) „Salbe/Öl und Räuchwerk/Parfüm erfreut das Herz und die Lieblichkeit des Freundes (tut dassebe mit) dem Rat seiner Seele“ /שׁמן וקטרת ישׂמח־לב ומתק רעהו מעצת־נפשׁ. Stellen Sie sich vor, wie es ist, wenn „die Lieblichkeit des Freundes“ Elohím selber ist! Ich lade Sie ein, mich in Folgendem nachzuahmen: ich habe mir ein Heft angelegt mit dem Titel: „Man hú“ (übersetzt als „Manna“ oder „Man“). Darin bewahre ich meine tägliche geistliche Nahrung auf, die ich mir von Elohím erbitte und Er mir gibt. Fast jeden Morgen bekomme ich Sein „Man hú“, seine geistliche Nahrung, die unterschiedlich ist, mal ist es ein Rat, mal eine Anordnung, mal eine Offenbarung zu etwas im Tanách, mal eine Zurechtweisung/ Mussár zu etwas, was ich ändern soll gegenüber jemandem und mal Trost, dass ich mir wegen diesem oder jenem keine Sorgen machen, es Ihm überlassen soll.
Ein sehr gutes jiddisches Sprichwort sagt: „Es gibt 3 Arten von Freunde:
jene, die wie Essen sind: ohne die wir nicht auskommen;
jene, die wie Medizin sind: die wir sporadisch brauchen; und
jene, die wie eine Krankheit sind: die wir nicht in unserer Nähe haben sollten“. Elohím ist auf jeden Fall von der ersten Art: die wie Essen sind, das wir täglich brauchen. Er erhält uns, sättigt uns und erfüllt uns.