In dieser Paraschah ist die Rede von den 42 Lagerplätzen des jüdischen Volkes auf ihrem Weg ins Verheißene Land. Wir wollen uns die ersten zehn vornehmen, dazu ihre symbolische Bedeutung und ihre Beziehung zu unserem Leben.
1. RAMSES / רעמסס
„Ramses“ bedeutet „Sonnengott“. Von da zogen die Israeliten los in Richtung Israel. Dieser Name ist bedeutungsvoll, denn man kann sagen, dass wir alle in unserem Wandern in Richtung Israel von da losziehen. Große, riesige und über die ganze Welt verstreut liegende Sekten, die von allen als „Religionen“ bezeichnet werden, beten den „Sonnengott“ an, der in Ägypten als „Ramses“ bekannt war, in den einzelnen anderen Ländern wurde oder wird er mit verschiedenen Namen bezeichnet. Dies ist sowohl real als auch symbolisch. Real in dem Sinne, dass es Billionen Menschen gibt, welche die „Sonnen-Gottheit“ anbeten, unter ihnen: Mithra, Tamuz, usw., nur eben mit unterschiedlichen Namen. Symbolisch, weil es unsere eigene Vergangenheit repräsentiert, voller Betrug und Fälschungen, denen wir in unserer geistlichen Unwissenheit gefolgt sind. Für uns messianische Juden ist dies Vergangenheit! Für viele Gläubige jedoch, die sich des Betrugs, in dem sie stecken, nicht bewusst sind, ist es immer noch Gegenwart. Wie wir in einer früheren Paraschah sagten: ha‘satán sieht sich sehr eingeschränkt in dem, was er tun kann, deshalb sind seine Lieblingswaffen der Betrug und die Lüge. Er deutet vielleicht auf einen Hund und behauptet, das sei ein Engel und wir glauben auch tatsächlich, wir sähen einen Engel. Und wer den Unterschied nicht kennt, glaubt ihm aufs Wort.
Dem Betrug zu entkommen ist aber nicht die Aufgabe Elohíms, sondern unsere. Er gibt uns alle Ihm zur Verfügung stehenden Waffen. Das Internet ist eine der mächtigsten geschaffenen Waffen, die in den letzten 20 Jahrhunderten entstanden sind, um die absolute Wahrheit zu finden. Wollen Sie, um nur zwei Beispiele zu nennen, den Ursprung von Weihnachten und dem Sonntag als Ruhetag wissen? Dann müssen Sie nur ins Internet gehen und die zwei Worte in Google eingeben und schon haben Sie Hunderte von Seiten, die Ihnen die Wahrheit offenbaren können über diese zwei Irreführungen (und Tausende andere). Keiner kann heutzutage einfach behaupten: „Aber ich hatte ja keine Ahnung, dass das heidnisch ist! Woher soll ich das denn wissen?“ Wie wir in einer früheren Paraschah gesehen haben, hält der „Gürtel der Wahrheit“ von Epheser 6 die GESAMTE Waffenrüstung an Ort und Stelle, und so können wir die restlichen Waffen wesentlich besser einsetzen, wenn wir mit der Wahrheit Elohíms umgürtet sind.
Wir müssen also im Lager/Machaneh/ מחנה von Ramses alles zurücklassen, was Betrug und Lüge des Widersachers/ ha‘satáns ist, und zum nächsten Lagerplatz vorwärtsgehen.
2. SUKÓT / סּכֹּת / HÜTTEN
Sukót repräsentiert: in der Gegenwart des Elohíms Israels zu sein. Dies ist die wichtigste Erfahrung für unser ewiges Leben. Ich betone das Wort „Erfahrung“ und nicht „Religion“ oder „Lehre/ Doktrin“, denn letztere haben wenig Wert. Das Einzige, worum es (zumindest im Messianisch Renovierten Judentum) geht, ist: diese Erfahrung mit ADONAI zu haben und weiterzugeben. Diese Erfahrung mit ADONAI ist etwas intimes, persönliches, geistliches, sie ist kein bisschen rituell oder dogmatisch. Religionen sind nutzlos und eine Quelle von Blutbädern. Die persönliche Erfahrung mit ADONAI dagegen ist äußerst nützlich und eine Quelle von Óscher/ Freude, Schalóm/ Friede und einem zuversichtlichen Leben.
All unsere Anstrengungen sollten darauf ausgerichtet sein, diese Beziehung zu erreichen und aufrecht zu halten (zwei unterschiedliche und äußerst schwierige Dinge). Wenn wir diese Beziehung mit nur einem Wort beschreiben müssten, würden wir es „Dialog/ Gespräch“ nennen, denn das ist die Definition innerhalb des Messianisch Renovierten Judentums von dem, was die Welt oder andere Religionen „Gebet“ nennen. Wenn wir nur ein vorformuliertes Gebet haben, stehen wir auf der ersten und untersten Stufe der „Rampe/ Sulám Jaaqovs“ im Dorf des Lichtes (als die Engel auf ihr hoch und runterstiegen). Wenn wir frei formulierte Gebete haben, stehen wir schon etwas höher. Wenn wir jedoch ein Gespräch haben, und zwar täglich, dann sind wir auf SEHR GUTEM Wege. (In unserem Buch “Cómo ser Amigo de Elohím” = „Ein Freund Elohíms werden“, sprechen wir detaillierter von dieser fundamentalen Beziehung, der Grundlage unseres ganzen ewigen Lebens).
3. ETÁM / אתם
Der nächste Halt des Volkes Israel war Etám, was “Weg zum Meer” bedeutet. Das (salzige) Meereswasser ist, wie schon in unseren Büchern offenbart, ein Symbol der (aufopfernden, geistlichen) Ahavah-Liebe Elohíms für die ganze Menschheit. Anders ausgedrückt: Jene, die aufhören, Dämonen anzubeten und den einzigen wahren Elohím finden, beginnen, auf dem Weg zu wandern, die nicht diskriminierende, aufopfernde Ahaváh-Liebe Elohíms zu empfangen. Wir haben alle ein Recht auf diese Ahaváh-Liebe, jedoch bemerken nicht alle diese Ahaváh-Liebe, noch wird sie von allen beachtet. Nur jene, die wir aus der Dunkelheit heraus sind und die Wahrheit gefunden haben, befinden sich in der Position, die Ahaváh-Liebe zu erkennen und Nutzen aus ihr zu ziehen, selbst wenn wir sie nicht verdient haben.
4. PI HA’CHIROT / פי החירת / ÖFFNUNG ZUR FREIHEIT
Der vierte Lagerplatz ist Pi Ha‘chirot, der Ort der Schilfrohre. Schilfrohre sind die „Bäume“ der Gewässer. So, wie das Gewässer die Ahaváh-Liebe Elohíms ist, sind wir die Bäume der Gewässer, die von Seiner Ahaváh-Liebe umgeben sind, damit wir wachsen, umgeben von Seiner Fürsorge und Großzügigkeit und von Seinen beständigen und unsichtbaren Gaben. -Jeder Tag, an dem uns nichts Schlimmes passiert, ist weil Elohím uns bewahrt hat. Wir nehmen dies jedoch meinst nicht einmal wahr, und deshalb bemerken wir diese Ahaváh-Liebe, diese Aufopferung und Fürsorge für uns gar nicht-.
Pi Ha‘chirot ist ein Ort, um uns Seiner Bewahrung und Fürsorge für uns zu erfreuen und Ihn jeden Tag für all das, was Er für uns tut und wir nicht einmal bemerken, zu segnen (preisen).
5. MIGDÁL / מגדל / TURM
Der Turm/ Migdál ist Symbol davon, immer darauf zu achten, einen Wächter auf dem Turm zu haben, der unser Lager (unser Haus, unser Leben und das unserer Familie und messianischen Synagoge) bewacht. Der Jubel am Ort der Schilfrohre kann uns leicht davon überzeugen, dass das Leben leicht und die Gefahr vorbei ist. Die Gefahr ist aber NIE vorbei. Elohím hält sie nur in Seiner Barmherzigkeit ab. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir nicht beständig wachsam sein müssen und die Dinge untersuchen sollen, die uns tagtäglich passieren, um bis ins Kleinste festzustellen, ob etwas normal ist oder vielleicht ein geistlicher Angriff dahinter steckt.
6. MARÁH / מרה / BITTER
In unserem täglichen Leben ist nicht alles „rosig“. Es gibt immer wieder bittere Momente, Prüfungszeiten. Wir vergleichen das Leben in unseren Predigten oft mit einer Achterbahn, mit seinen Berg- und seinen Talfahrten. Diese Talfahrten sollten wir nutzen, um von dem zu lernen, was uns passiert. Und dann sollten wir das Ende der Talfahrt abwarten, denn der Anstieg kommt auf jeden Fall wieder. Viele sind gelehrt worden, dass das Leben mit Elohím ein „Ende der Leiden“ ist. So ist es aber nicht, und das sollten wir besser schnell kappieren. Leiden ist eine Lehrmethode Elohíms, um unsere Fehler und unsere Abweichungen und Irrwege in einen geraden Weg zu verwandeln. Das sollten wir verstehen und uns nicht beklagen, sondern lernen und vorwärtsgehen, die Bergfahrt der Achterbahn erwarten, die bald kommen wird, sobald wir die bittere Lektion, die wir gerade durchmachen, gelernt haben.
7. EILIM / אילם / EICHEN
Wie wir schon erwähnten, macht Leiden uns stärker, wie Eichen. Wir sind nicht mehr die schwachen Überlebenden der Sklaverei Ägyptens/ Mitzráims unter dem Paróh (ein Symbol des Widersachers). Wir sind geschüttelt und gefestigt worden durch die Hand Elohíms und haben nun begonnen, stark wie Eichen und genauso fähig zu sein, Stürme und Orkane auszuhalten.
8. SIN / סין / TON
Der Ton ist Symbol der Veränderung, die Elohím an uns vornehmen will. Wir sind die Gefäße und Er ist der Töpfer. Er will uns zu Gefäßen der Ehre machen. Dazu müssen wir uns jedoch von Ihm formen lassen und nicht vor Seiner Hand fliehen, die voller Ahaváh-Liebe ist, wenn sie uns auch manchmal weh tut. Es geschieht nichts in unserem täglichen Leben, heute, was nicht Sein Wille ZU UNSEREM BESTEN ist. Nichts geschieht, was nicht dazu da ist, uns zu verbessern, uns zu formen nach unserer -uns in Seiner Allwissenheit vorherbestimmten- Bestimmung. Er weiss, was das Beste für uns ist! Er kennt die Erblasten, die auf unseren Schultern liegen, auch wenn wir sie nicht sehen. Er weiß um die Lasten aus Erziehung und Familie, die auf uns liegen und uns darin behindern, die Gefäße zu werden, die zu sein Er für uns vorbereitet hat. Wir müssen Ihn also in und an uns wirken lassen, selbst wenn es weh tut.
9. DOFQAH / דפקה / HIRTE
Wenn wir uns formen lassen, wird Elohím uns mit Seiner Herde zusammenbringen und wir werden nicht mehr allein und ziellos sein. Wir werden Teil sein von Ihm und Seinem Plan für uns und für all jene, die sich vom Roéh/ Schafhirten zähmen lassen. Wir sollten aber wirklich Schafe sein und nicht Ziegen, zahme Pferde und nicht Esel, die nach ihren Herren treten.
Dieses Verhalten erfordert geistliche Weisheit/ Chachmáh, von der nicht viel zu sehen ist. Und diese Weisheit äußert sich in Fügsamkeit, wie zahme Schafe, die sich scheren, waschen und füttern lassen von ihrem Herrn. Jeden Tag führt Elohím uns zum Weiden hinaus, um Seine Herde zu ernähren. Einige von uns haben aber noch nicht einmal erfahren, dass wir geführt werden, wohin Er will und reißen aus oder treten in Rebellion nach dem Roéh/ Hirten.
10. ALUSCH / אלושׁ / VOLKS-MENGE
Wir befinden uns inmitten der Menschenmassen, mitten unter weltlichen Menschen, die in unsere Herde eindringen und sie zunichte machen wollen, weil sie es nicht aushalten, zu sehen, dass wir die Auserwählten Elohíms sind. Und sie tun alles, was sie können, dieses Privileg zu verderben, angefangen damit, unseren Ruf zu schädigen und zu behaupten, es gäbe und könne kein „Auserwähltes Volk“ geben (Wer kann schon mit Elohím diskutieren?), bis dahin, uns zu dämonisieren und zu satanisieren, damit niemand den Wunsch hat, sich dem Volk Elohíms zu nähern und so den Segen zu erlangen, den das mit sich bringt.
Wir sollten einfach ruhig bleiben, in dem Wissen, dass alles seinen Lohn und seine Strafe hat: Segen erwartet jene, die gehorsam waren und Fluch diejenigen, die nicht gehorchen wollten und rebelliert haben.
Wir sollten stark sein und standhaft bleiben. Es sind in unserem Leben noch 32 Lageplätze zu durchwandern. Lasst uns nicht mutlos werden, sondern singen und Elohím loben für all das, was Er bis hierher schon für und an uns getan hat, und das ist viel.
Vor allem aber sollten wir uns nicht von den Menschenmassen (die im Grunde genommen ungewollt doch wissen, dass sie verloren sind und vom Widersacher/ ha‘satán manipuliert werden) beeinflussen lassen, uns mit sich herunter zu ziehen zu dem ihm bestimmten Schicksal. Wir sollten unsere Feinde segnen und uns gleichzeitig mit Elohím unter Seinem Talít bergen (Tehilah/ Ps.91,5), denn nur da sind wir sicher.