Wie sollte die Welt sein? Wie sollten unsere Leiter sein? Wie sollten wir selbst, ein jeder von uns, sein? Seit dem Fall Adáms bis heute gehen die Meinungen darüber weit auseinander. Auf der einen Seite ist die Welt mit ihrer Sicht der Dinge/ Haschkafáh. Auf der anderen Seite ist Elohím mit Seinen Kindern/ Baním mit der Seinen. Und diese beiden stimmen praktisch nie überein. Wir denken jedoch selten darüber nach. Deshalb bauen wir uns schlussendlich eine Welt nach ‘ihrer‘ Perspektive/ Haschkafáh auf, statt ausschließlich nach der Perspektive Elohíms, dem wir dienen. Ich glaube nicht, dass wir dies bewusst oder absichtlich tun. Unter anderem ist der Druck der Welt und ihrer Ideen und Meinungen, und der Einfluss des Zeitgeistes sehr groß und wir geben dem nach und begnügen uns mit der Welt, passen uns ihr an, statt Ieschúa ha‘Maschíach/ dem Messias zu erlauben, Form in uns anzunehmen. Wir bekehren uns zum ‘Spiegelbild und zur Ähnlichkeit/ Tzélem u‘Demút‘ der Welt, statt uns zum Spiegelbild und zur Ähnlichkeit Elohíms zu bekehren. Gerade dazu ist Ieschúa jedoch gekommen, um (unter anderem) unter uns zu leben und für uns zu sterben, aber wir gleichen jeden Tag mehr der Welt, bis kein Unterschied mehr zu erkennen ist.
Die Welt lügt, um etwas zu ergattern. - Wir auch! Die Welt stiehlt, weil es ihr nicht zum Überleben reicht. - Wir auch! Die Welt glaubt, alles unabhängig von Elohím tun zu können. – Wir im Grunde genommen auch, obwohl wir mit unserem Mund behaupten, dass wir an Ihn glauben, Ihn brauchen, und von Ihm abhängig sind. Doch wir leben nicht so. Wir entscheiden selbst über uns. Wir sind unsere eigenen Götter, leben unser eigenes Leben und bestimmen unser Schicksal selbst. Vielleicht sollten wir beginnen, uns wie die Hindus zu begrüßen: die Hände aneinander legen und einander ehren und ‘den Gott im Anderen‘ grüßen. Denn so benehmen wir uns, wie Götter, selbst die Atheisten.
Aber wie sollen wir sein? Oder besser gesagt, was erwartet Elohím, dass wir seien? Welche Art von Leitern wünscht Elohím uns? Dies ist keine belanglose Frage, denn wie der Leiter ist, so wird die Synagoge sein, so werden wir (generell gesehen) werden – obwohl es manche nicht kümmert, was dieser oder jener sagt oder tut oder lehrt, aber das sind die Ausnahmen, nicht die Regel.
Das Beispiel Josuas/ Iehoschúas, des Nachfolgers ‘Moses‘/ Moschéhs kann uns einige Regeln lehren, was Elohím (nicht wir) will, im Gegensatz zu dem, was die Welt von ihren Leitern als Spiegelbild ihrer selbst sucht.
Für die Welt muss ein Leiter (sei es im religiösen oder nicht-religiösen Bereich) charismatisch, attraktiv und wortgewandt sein, mit Menschen umzugehen wissen, effizient und Herr seiner Zeit, erfolgreich in allem, was er anpackt und mitreißend sein, und seine Nachfolgerzahl muss mehr und mehr zunehmen und diese wiederum müssen vorankommen, und alle Welt muss ihn als den sympathischsten und angenehmsten Leiter wählen. Zusammenfassend: er muss ein in allen Bereichen erfolgreicher Leiter sein.
Was ist denn schlimm daran, in allem, was man anpackt, Erfolg zu haben?, fragen Sie nun vielleicht.
Ist dies das Profil Josuas/ Iehoschúas, des Nachfolgers ‘Moses‘/ Moschéhs? Untersuchen wir es doch einmal genauer. Das Erste, was der Tanách über den Charakter Iehoschúas sagt ist: „Isch aschér Rúach bó/ Mann in dem Geist ist“ (‘4.Mose‘/ Ba‘Midbar 1,2-3). Dies ist die erste Qualität: den Heiligen Geist/ Rúach ha‘Qódesch in sich zu haben, um von INNEN her geleitet zu werden, von Elohím und nicht von seinem eigenen Verstand und seinen eigenen Ideen. Ein Mensch, IN DEM DER GEIST/ RÚACH ELOHÍMS WIRKT, ist kein gewöhnlicher Mensch. Es ist ein Mensch, der in Verbindung mit Elohím steht und Elohím mit ihm. Elohím tut ihm Seinen Willen kund und was in jeder Minute des Tages, in jeder Angelegenheit, bis ins Detail getan werden soll. Erinnern wir uns an den Tempel Salomos/ Schlomóhs! JEDES MASS des Tempels, bis ins Kleinste, wurde Schlomóh von Elohím diktiert. Jedes Material und jede Form war eine Idee und ‘Copyright‘ Elohíms, und nicht die eines Menschen - nicht einmal Schlomóhs, dem nach dem Tanách weisesten Menschen auf Erden. Was ist das Grundlegende, was uns dieser scheinbar belanglose Satz „Isch aschér Rúach bó/ Mann in dem Geist ist“ lehren soll? Dass es mit Elohím keine ‘Demokratie‘ gibt. Mit Elohím gibt es nur eine streng solide Theokratie, die von ADONAI geleitet und in jedem Menschen von Ieschúa empfangen wird, in jeder Angelegenheit des Tages, in jedem Thema, in jeder Entscheidung, von der größten und wichtigsten bis zur kleinsten und unbedeutendsten. DIES HAT UNS NIEMAND GELEHRT, NICHT WAHR?!
Das Zweite, was wir in diesem Toráhabschnitt sehen ist, dass Mose/ Moschéh von Elohím persönlich beauftragt wurde, vor dem ganzen Volk und besonders vor dem Priester/Kohen Eliéser, die Hand auf Iehoschúa zu legen (‘4.Mose‘/ Ba‘Midbár 27,19-20). Welche Bedeutung hat dieses ‘die Hand auf Iehoschúa legen‘? Dass er vor den Augen ganz Israels die delegierte Autorität, die Macht, die erworbene Weisheit/ Chachmáh und die Unterscheidungskraft und Rechtsprechung Moschéhs auf Iehoschúa übertragen sollte.
Dies ist eine zweite Lektion, die Elohím uns im Blick auf die Leiterschaft gibt, und welche die Welt übergeht. Der Leiter wird von Elohím BESTIMMT und die Qualitäten des Vorgängers werden ihm auf Anordnung Elohíms übertragen. Es gab keine Abstimmung in Israel, um herauszufinden, wen die Israelies als Nachfolger Moschéhs wollten, wer der populärste Leiter gewesen wäre, um gewählt zu werden.
Die Demokratie ist eine ziemlich neue Erfindung in der Weltgeschichte - und wir befürchten, sehr kurzlebig, fast wie ein Windzug im Lauf der Geschichte, etwas mehr als ein Punkt auf einer langen Linie. Und genauso schnell wird sie wahrscheinlich vorüber und passé sein. Wie würde es uns gefallen, unsere Leiter selbst zu wählen, religiöse wie nicht-religiöse! „Ich bin für Dingsbums, weil…“ und jeder gibt seine Meinung zum Besten, als verstünde er etwas davon.
Die Leiter Elohíms werden nicht durch ein Komitee gewählt, und das Volk hat weder das Recht, zu kommentieren, noch abzustimmen. Popularität, Charisma, Sympathie oder Begabungen im Umgang mit Menschen sind nicht entscheidend. Alle Autorität Elohíms, alle durch Moschéh angesammelte Weisheit/ Chachmáh wurde, wie gesagt, nach dem Willen Elohíms Iehoschúa übertragen. Und mit den Rechten Moschéhs fielen Iehoschúa auch dessen Verantwortungen zu, und das waren nicht wenige. Soll erstmal einer 3.000.000 Israelies gut regieren! Unter dieser Autorität Elohíms, die Iehoschúa delegiert wurde, finden wir die guten Entscheidungen, die Elohím uns gibt, wenn wir unter Seinem Talít sind und Seinen Willen und nicht unseren eigenen tun. Wie kann ein Regierender 3.000.000 Männer, Frauen und Kinder mit Weisheit/ Chachmáh, Besonnenheit und Gerechtigkeit regieren? Unmöglich! Es sei denn, dass Elohím Schritt für Schritt führt, in jeder Entscheidung, in jeder mentalen Beurteilung eines Problems, vom unbedeutendsten zum dringendsten und schlimmsten. Dies für einen Leiter wie Iehoschúa Gesagte sagen wir natürlich auch für einen messianischen Rabbiner und für jedes Schaf seiner Herde. Der Rang variiert, aber die Regeln bleiben die selben.
Die dritte Regel sehen wir in Jos./ Iehoschúa 1,2: „…mach dich nun auf und zieh über den Jordan/ Jardén…“. Er plant nicht nur und durchdenkt die Dinge, sondern trifft auch die Entscheidung, er handelt, „zieht über den Jordan/ Jardén“. Dieses ‘über den Jardén ziehen‘ ist ein Meilenstein im Leben jedes messianischen Juden. Wie bei Avrám bedeutet es: „Ivrí“ zu sein, denn „Ivrí/ עִבְרִי“ / „Hebräer“ bedeutet: ‘der hinüberzog‘ (über den Jardén). Der erste, der dies tat, war natürlich Avrám. Vom Götzendiener und Sohn eines Götzendieners wurde er zum „Ivrí/ עִבְרִי“, als er über den Jordan/ Jardén/ יַרדֶן in das Land Israel (damals Kanaan/ Knáan) zog. Dies symbolisiert jedoch nicht nur die Handlung an sich. Es symbolisiert das ‘zum Hebräer Werden‘ und das ‘Aufhören, Gói/ Heide zu sein‘ und zu einem Teil des Auserwählten Volkes zu werden. Es bedeutet, die falschen Identitäten loszulassen, die nur Teilabschnitte auf dem Weg ins Verheißene Land sind. Leichter gesagt als getan! Den Gläubigen ist die Gültigkeit ihrer Identität sehr stark eingeprägt worden, und es ist extrem schwer, sie zu überzeugen, dass diese nicht echt und real ist, sondern eine Strategie des Feindes, damit sie nicht ans Ziel gelangen. Das Ziel ist: Jude (Iehudí/ Anbeter Adonáis), Hebräer und Israeli zu werden, die drei wahren Identitäten. Christ zu sein war nur eine Etappe des langen und schmerzhaften Prozesses zur Identitäts-Veränderung vom Götzendiener/ Gói zum Hebräer/ Ivrí.
Die vierte Regel ist die Formel Elohíms für das ganze Auserwählte Volk: „Jeden Ort, darauf eure Fußsohlen treten, habe ich euch schon gegeben…“ Das heißt, dass der Sieg uns schon erwartet. Wir müssen uns nur noch aufmachen, müssen handeln, uns bewegen, aus der Starre oder Depression in der wir stecken ausbrechen, um das Gebiet, das Elohím für uns bestimmt hat, zu erobern. „Vom Wort zur Tat ist ein langer Pfad.“ ist ein treffender Spruch. Es ist eine Sache, zu wissen, dass der Sieg unser ist, und eine ganz andere, jeden Tag so zu handeln, als hätten wir den Sieg schon, UM ihn zu haben. Das Problem ist, dass kämpfen anstrengend ist. Die meisten von uns sind keine guten Kämpfer. Wir gehen lieber etwas abholen, das für uns eingepackt worden ist, als darum zu kämpfen. Das Leben, das Elohím für uns geschaffen hat, ist jedoch voller Kampf, voller Gegensätze und innerer Widersprüche (die Definition von Dialektik). Alles widersetzt sich allem, innerhalb der Dinge, Personen und Situationen. Dies ist die Grundstruktur des Universums, das Elohím uns zu erobern gegeben hat. Dafür müssen wir – wenn wir es nicht von Geburt sind – zu Kämpfern Elohíms werden. Der Feind/ ha‘satán hat die Segnungen Elohíms in seiner Hand. Wir müssen uns aufmachen, um sie ihm aus der Hand zu reißen. Und das ist erschreckend, das kostet Blut. Viele von uns ziehen es vor, die Segnungen zu verlieren, als um sie zu kämpfen. Wir sollten diese interne Struktur der Welt verstehen und uns auf den täglichen Kampf vorbereiten, wir sollten uns bereit machen, dem Feind/ ha‘satán zu widerstehen, der uns rauben will, was Elohím für uns bestimmt hat: „alles, worauf eure Fußsohlen treten…“.
Die fünfte Regel ist, was sich erwies, als Elohím zu Iehoschúa sagte: „…Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen.“ (in Iehoschúa/ Jos.1,5). Dies bedeutet, dass wir nicht allein sind. Elohím hat uns nicht unserem Schicksal überlassen. Er ist an unserer rechten Seite. Wir sollten den Glauben/ Emunáh/ אֶמוּנָה und das Vertrauen/ Bitachón/ בִּטַחוֹן haben, dass es so ist. Und dann sollten wir die geistlichen Waffen ergreifen und gegen alle und alles kämpfen, in dem Wissen, dass Elohím uns ‘nicht verlassen noch vergessen wird‘. Nochmals, leicht gesagt, aber nicht so leicht geglaubt. Vielleicht, weil wir uns schon so sehr an ein Versager-Leben gewöhnt haben, dass ein Versagen mehr nur bestätigt, was wir immer schon ‘gewusst haben‘: dass wir es nicht wert sind! Dies könnte OHNE Elohím wahr sein. MIT Elohím sollten wir jedoch daran festhalten, dass ER uns nicht verlässt, sondern MIT und FÜR uns Kraft schafft, damit wir erobern, was uns, als Teil des Auserwählten Volkes, dem Volk der Juden nach dem Glauben, rechtlich und erb-rechtlich zusteht.
Die sechste Regel sagt Iehoschúa etwas wahrhaft Wichtiges: „Chasáq we‘emátz!/ Sei stark und mutig!“ Dies ist das Motto einer Heeresabteilung Israels vor einem Kampf. Warum sagte Elohím zu Iehoschúa „Chasáq we‘emátz!“? War er vielleicht schwach und feige, hatte wenig Selbstvertrauen und geriet in Panik sobald die geringste Schwierigkeit auftauchte? Wie wir in unseren Büchern und Seminaren lehren ist Elohím ein Elohím des Krieges. Einer der Hauptnamen Elohíms ist: „ADONAI (IHWH) Tzvaót/ der Heerscharen“ (sowohl himmlischer wie menschlicher). Er will uns zum Sieg führen, aber durch den Krieg. Er will uns Frieden/ Schalóm für unser Leben bringen, aber dadurch, dass wir zuerst den Krieg gewinnen. Dies ist der einzige wahre und dauerhafte Friede/ Schalóm.
Die siebte und letzte Regel ist: „Du sollst darauf achten, nach der ganzen Anweisung/ Toráh, die Ich dir auftrage, zu handeln…“ Die Toráh ist das „Handlungs-Handbuch“, das Verhaltens-Anweisungs-Buch. Handle danach, und es wird dir gelingen. Missachtest du es oder ignorierst du, was dir nicht zusagt, handelst du dir damit große Probleme ein, deren Ursachen du nicht erkennst bis es fast keinen Ausweg mehr gibt. Die Toráh ist die Landkarte, die uns sagt: „Komm hier entlang! Geh NICHT da längs, denn das ist gefährlich!“ Wir sollen dieses Handbuch Tag und Nacht betrachten, darüber nachsinnen, es studieren, wie der Tanách sagt. Wir müssen in die Geheimnisse der Toráh eindringen bis diese in uns eindringen und uns verwandeln.
So werden wir uns verändern und zu der Art von Leitern und Kindern/ Bnéi Elohíms werden, die wir nach Seinem Willen werden sollen.