In dieser Parascháh ist die Rede von den Opfern, die Elohím im Tempel gebracht werden. Wie wir es (nach 1.Ptr.2,4-5) verstehen, ist das weltweite messianische Judentum der dritte Tempel der dabei ist, gebaut zu werden (und dessen Bau in Israel orthodoxe Juden wie Christen erwarten). Die Opfer haben sich in ihrer Natur verändert, aber nicht in ihrem Ziel. Reden wir von den Opfern, die Elohím von uns erwartet, besonders für Schavuót, das sich vor uns öffnet wie ein Fenster der Himmel, um unsere Ómer-Opfer entgegen zu nehmen.
Das erste Opfer, das Elohím von uns erwartet ist: um den Geist der Furcht vor IHWH/Rúach Irát ADONÁI zu bitten (Jes.11,2). Alle konsultierten christlichen Kommentatoren, die dieser Autor gelesen hat, sprechen von „Reverenz“ und erklären, dass wir Elohím NICHT fürchten, sondern „verehren“ sollen. Das ist nicht richtig! Wenn keine wirkliche FURCHT vor Elohím vorhanden ist, werden wir Dinge tun, die wir nicht tun sollen, aber nicht unterlassen können. Wenn wir jedoch vor Elohím und vor Seiner Strafe ERSCHRECKEN und ZITTERN, dann werden wir diese Dinge unterlassen. („Ehrfurcht“ ist ein treffenderer Ausdruck in deutsch, da er die besagte „Furcht“ mit einschließt).
Das zweite Opfer, das Elohím von uns erwartet ist: Gehorsam und unseren eigenen Willen dem Seinen unterordnen. Wenn dies fehlt, kann Er mit uns nichts anfangen, egal ob wir das wollen und behaupten, dass wir etwas für Ihn tun. Eine Sache ist, was wir meinen, dass wir für Ihn tun sollten, und etwas ganz anderes ist, was Er will und wir Seiner Meinung nach tun sollten. Eine allgemeine Regel ist, dass wir je unreifer (Babys) wir geistlich sind dazu tendieren, mehr TUN und weniger SEIN zu wollen; und je reifer (Erwachsener) wir geistlich sind, weniger TUN zu wollen und mehr zu verstehen, dass wir durch eine innere Veränderung SEIN sollen.
Die Heilige Schrift ist durchdrungen vom Thema des Willens Elohíms, direkt (wie in Matth.7,21-23) oder indirekt (wie die Unterordnung Abraháms und Moschéhs, um nur 2 Beispiele von vielen zu nennen). Diese Art von menschlichem und geistlichem „Material“ ist es, mit der Elohím arbeiten will und arbeitet, nicht mit dem Un-abhängigen, der „Sein Werk tun will“ – indem er seinen eigenen Willen tut.
Das dritte Opfer ist: das Gebet. Kein Opfer kommt besser bei ADONÁI an, als unser Gebet zu Ihm (nicht zu Ieschúa, Der es in uns dirigieren soll). Beten bedeutet im Messianisch Renovierten Judentum: durch Ieschúa und den Heiligen Geist/Rúach ha‘Qódesch „eine innige Beziehung zu ADONÁI (IHWH) zu haben“ - abgesehen vom Bitten um Dinge (was nicht falsch und auch notwendig, aber zweitrangig ist). Andererseits ist das einzige Gebet, das „funktioniert“ jenes, das Elohím selbst uns zu beten gibt. Wozu wird Er uns etwas zu beten auftragen, wenn Er es uns nicht geben will? Um erfolgreich zu beten sollten wir Elohím also zuerst darum bitten, uns das richtige Gebet zu geben, das Er will, dass wir beten. Und dann beten wir es, und bekommen selbstverständlich um was wir beten, weil Er es uns zu beten aufgetragen hat.
Das vierte Opfer, das Elohím von uns erwartet ist: unsere Anbetung, deren höchster Ausdruck der davidische Tanz ist. Es gibt keine bessere Art, Ihn zu loben, Ihn anzubeten, als vor Ihm zu tanzen – nicht mit oder vor Anderen, sondern in einem Rendezvous mit Ihm in der Intimität unserer Herzen und Seelen, Ihm unser Leben hingebend und unsere Probleme und unser Stolpern, aber vor allem unsere Liebe und unser Viel/Meód, wie das erste Gebot/Mitzwáh sagt.
Das fünfte Opfer ist: die Fürbitte (eine speziefische Art von Gebet) zum Wohl anderer, und zwar in folgender Anordnung: für uns selbst, für unsere Kernfamilie, für unsere Familie im Allgemeinen, für unsere messianischen Rabbiner und deren Familien, für unsere persönlichen Freunde, für die Glaubensgeschwister in unserer Synagoge, und zuletzt für Israel „Schaalú Schalóm Iruschaláim“/„Bittet um die Vervollständigung von Jerusalem“ und das Land in dem wir leben.
Wir alle brauchen beständige innere Gesundheit, und dies sollte eine unserer obersten Prioritäten im Leben sein. Wie können wir anderen helfen, wenn es uns selbst nicht gut geht? Wir sollten eine Liste zusammenstellen von all unseren Ängsten und Unsicherheiten, von unseren inneren Problemen, nervenden und negativen Gedanken und schier besessenen Verlangen, und im Gebet Elohím darum bitten, dass Er sie aus unseren Sinnen löscht und dass Er „die Luft unseres Verstandes erneuere“.
Danach sollten wir für unsere Familienangehörigen beten, die vielleicht und wahrscheinlich diverse Bedürfnisse haben. Wir sollten auf diese vielfältigen Bedürfnisse abzielen und für sie bitten. Das Praktischste ist, ein oder mehr Blatt Papier per PC mit den diversen Gebeten auszudrucken und zu benutzen, die wir täglich beten wollen.
Unsere messianischen Rabbiner sollten von allen Mitgliedern der messianischen Synagoge täglich umbetet werden. Sie sind Ziel des Feindes/ha‘satáns, das dürfen wir nicht vergessen. Wenn unsere messianischen Rabbiner schwach werden oder in Sünde verfallen, dann geraten wir alle ins Rutschen. Eine der besten Arzneimittel ist das Gebet der ganzen messianischen Synagoge für sie.
Unsere Glaubensgeschwister der messianischen Synagoge sollten auch einen Platz auf unserer Liste finden, besonders jene, die dringende Probleme (eine Krankheit oder ein schlimmes Problem) haben.
Außerdem sollten wir um die „Vervollständigung Jerusalems/Iruschaláims und für das reale Israel bitten, das in ständiger Gefahr vonseiten seiner Feinde ist. Wir sollten um ein besonderes Gebet für Israel bitten und uns mit den geeigneten geistlichen Waffen vorbereiten für einen Angriff des Feindes/ha‘satáns, der uns entmutigen will, damit wir aufhören, für die Ehefrau Elohíms zu beten.
Das sechste Opfer ist: versuchen, die Gebote/Mitzwót so gut wir können zu erfüllen. Elohím wird uns nach unserer Anstrengung beurteilen, nach unserem Einsatz und nicht nach den Resultaten. Wir mögen uns enorm anstrengen und wenig oder fast nichts erreichen, in Seinen Augen aber absolut annehmbar sein.
Ich erinnere mich wie ich, als ich Elohím zwar schon kannte aber noch keine messianische Gemeinde leitete, den Schabbát halten wollte wie es in Jes.58,13 steht: Seinen Willen tun und nicht meinen. Also fragte ich Elohim, was Er wollte, dass ich an diesem bestimmten Schabbát tun solle. Elohím antwortete mir, ich solle eine bestimmte befreundete Glaubensschwester aus Argentinien anrufen. Als ich bei ihr anrief, ging ihr Mann ans Telefon und erzählte mir, seine Frau läge in einem privaten Krankenhaus.
Da ich mir bewusst war, dass ich einen Befehl Elohíms zu erfüllen hatte, bat ich um die Adresse und ging sie besuchen. Als ich ihr Zimmer im Krankenhaus betrat, war da ein älterer Mann bei ihr. Es war ihr Vater, der aus Argentinien gekommen war, um sie im Krankenhaus zu besuchen. Als wir auf Elohím zu sprechen kamen gingen wir nach unten, wo mein Auto geparkt war, und dieser mir unbekannte Mann nahm Ieschúa als Elohím und Maschíach an. Ich fuhr froh nach Hause. JAHRE SPÄTER erfuhr ich, dass dieser Mann nur wenige Monate nachdem er Ieschúa in Asunción, Paraguay angenommen hatte, gestorben ist! Ich möchte dass Sie, lieber Leser, die ENORME Reichweite dieses Beispiels verstehen, Seinen Willen und nicht den eigenen zu tun: eine Seele ist für ewig bei Elohím, sehr wahrscheinlich weil jemand ADONÁI gefragt hat, was er an einem bestimmten Schabbát tun soll und es ohne Wenn und Aber tat! Es ist interessant hinzuzufügen, dass wir unsere argentinischen Freunde fast seit dieser Zeit nicht wiedergetroffen haben, was diesen besonderen Tag, an dem der Vater dieser Frau Ieschúa annahm, noch wertvoller macht.
Wir sollten die Gebote/Mitzwót (besonders die wichtigsten, wie die zehn ersten) studieren und wieder und wieder lesen, und unseren Teil zur Erfüllung derselben tun. Wenn wir einmal eines nicht halten können, sollten wir Elohím um Vergebung dafür bitten.
Das siebte Opfer ist: ein (durch das Gebet) ständig wachsendes Vertrauen (Bitachón). Wir sollten darauf VERTRAUEN, dass Er weiss, was Er mit unserem Leben macht und dass Er uns gibt, was für uns AM BESTEN ist, selbst wenn wir anderer Meinung darüber sind. Vertrauen lässt sich anhäufen wie Goldbarren, die aufeinander aufgeschichtet werden und unser kostbarster Schatz sind. Das letzte Mal, dass Elohím etwas Gutes für uns getan hat, ist ein weiterer Goldbarren auf den Berg unseres Vertrauens auf Ihn. So wächst der Goldbarren-Berg an, bis wir immer mehr Vertrauen/Bitachón und Glauben/Emunáh in Ihn haben.
Das achte Opfer ist: unser alltägliches Verhalten (von innen nach außen) gegenüber Elohím, unserem Ehepartner, unserer Familie (Eltern, Kinder, Enkel), Verwandten, messianischen Rabbiner, Glaubensgeschwistern der Synagoge, Arbeitskollegen und Anderen, die wir gelegentlich treffen (beispielsweise ein Bettler am Tor, an der Straße, usw). Sind wir freundlich zu jedem von ihnen? Sind wir ehrlich zu jedem? Sind wir zuvorkommend? Bringen wir ihnen Ahaváh-Liebe (aufopfernde geistliche Liebe von Elohím) entgegen oder irgendeine Art von „Interesse“? Respektieren wir unsere Autoritäten in der Synagoge oder bilden wir uns ein, wir wüssten genausoviel oder mehr als sie? Behandeln wir sie mit Respekt? Sagen und zeigen wir es ihnen?
Das neunte Opfer ist: als Ziel unsere Heiligkeit/Qeduscháh (Absonderung für Elohím) zu haben. „3.Mose“ 20,7: „Seid Heilige/Qadoschím/קָדוֹשִׁים, denn Ich, ADONÁI bin Heilig/Qadósch/קָדוֹשׁ“ spricht IHWH. Heiligkeit kommt mit dem Schmirgelpapier Elohíms, der uns die Haut abschmirgelt um – mit der Zeit – die Unreinigkeiten zu entfernen.
Wenn wir wenigstens diese Punkte zu tun beginnen, dann sind wir für dieses Schavuót bereit, um unseren eigenen Auszug aus Ägypten/Mitzráim, aus unserer Sklaverei des Fleisches und der Sünde zu feiern.